Anmerkung:
Um eine zuverlässige und stabile Verbindung zwischen Kamera und Stativ herzustellen, ist zunächst ein geeignetes
Stativ Voraussetzung denn es macht wenig Sinn, einen präzisen und stabilen Kopf auf einem unterdimensionierten oder ungeeigneten Staiv zu betreiben.
Dazu gleich die wesentlichen Parameter, die über ein verwackeltes bzw. scharfes Foto entscheiden und zum Verständnis der jeweiligen Zusammenhänge beitragen sollen.
Die Verbindung zwischen Kamera und Stativ:
Zwischen Kamera und Stativ sitzt üblicherweise ein Stativkopf, der die Bewegung bzw. die Ausrichtung
der Kamera ermöglichen soll.
Dies kann ein Kugelkopf oder Neiger bzw. Mehrwegeneiger sein.
Besondere Stativköpfe sind Panoramaköpfe.
Die Verbindung sollte so stabil wie möglich sein und im Idealfall eine Einheit bilden.
Ob Kugelkopf oder Neiger hängt von der Arbeitsweise und den persönlichen Vorlieben ab.
Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.
Ich möchte mich hier auf die Funktionsweise eines Kugelkopfes in Verbindung mit der Fotografie beschränken.
Negativ einwirkende Faktoren:
An erster Stelle spielt der Spiegelschlag innerhalb einer Spiegelreflexkamera während des Auslösens die wohl wichtigste Rolle, denn dieser Spiegelschlag erzeugt Bewegungsenergie.
Diese Energie ist unerwünscht weil sie Schwingungwen erzeugt.
Also bleibt nur die Möglichkeit, sie möglichst weitgehend unschädlich zu machen.
Passiert das nicht, funktioniert diese Bewegungsenergie wie ein Hebel und versetzt die Kamera inclusive Stativ in Schwingung.
Tritt diese Schwingung auf, solange der Verschluß der Kamera geöffnet ist, so ist dieses Foto verwackelt und unscharf.
Gegenmaßnahmen:
Es gibt verschiedene Ansätze und Möglichkeiten um diesen Vorgang zu vermeiden oder zu eleminieren.
1. Man erhöht die Masse der Gesamtkonstruktion (Stativ, Kopf, Kamera) derartig, daß die erzeugte Energie des Spiegelschlags zu gering ist, um die Konstruktion überhaupt erst anzuregen.
In der Praxis aus Gründen des hohen Gewichts nicht umsetzbar.
2. Man leitet die Energie über die Gesamtkonstruktion in den Boden ab.
Das ist ein komplizierter Vorgang und bedarf einer sorgfältigen Auswahl aller Komponenten.
3. Man aktiviert die Spiegelvorauslösung, nicht jede Kamera besitzt dieses Feature.
In diversen Situationen
zudem nicht immer wünschenswert.
Die verbleibende Schwingunsenergie:
Um die Energie in den Boden zu leiten, muß das Stativ mit seinen Beinen und der Stativkopf diese Aufgabe erfüllen können und zwar so schnell wie möglich.
Konstruktion und geeignete Materialien ermöglichen das nahezu in ausreichendem Maße.
Versuche bei ungünstigen Belichtungszeiten haben ergeben, daß trotz aktivierter Spiegelvorauslösung und angeschlossenem Drahtauslöser ein Rest an Schwingungsenergie durch den Verschluß selbst hervorgerufen wird und diese sich in einer sichtbaren Unschärfe zeigt.
Je länger die Brennweite dabei ist, umso stärker wirkt sich dieser Effekt natürlich aus.
Das Ergebnis im direkten Vergleich zu einer sehr kurzen Belichtungszeit zeigt sich in einer deutlich sichtbaren Unschärfe.
Möchte man diesen Rest auch noch vermeiden, empfiehlt es sich bestimmte "ungünstige" Belichtungszeiten nicht zu nutzen.
Allgemein kann man sagen, daß es sich dabei um die Zeiten von 1/30s bis 1/4s handelt.
Alle Stative (Holz, Aluminium, Carbon, Basalt) benötigen in etwa diese Zeit um wieder "zur Ruhe" zu kommen.
Der Grund dafür liegt in den Laufzeiten also der Schallgeschwindigkeit und deren Ausbreitung in unterschiedlichen Materialien.
Ist ein Teil der Konstruktion erst einmal angeregt, benötigt er eine gewisse Zeit um wieder vollständig auszuschwingen.
Die Konstruktion, bestehend aus den drei Komponenten (Stativ, Kopf, Kamera) sollte dazu idealerweise eine Einheit bilden oder zumindest so fest miteinander verbunden sein, daß nicht aufgrund unzureichender Verbindung sozusagen Unterbrechungen entstehen, die die unerwünschte Schwingungsenergie in ihrem Lauf nach unten verlangsamt oder gar stoppt.
Ein Aufschwingen des Gesamtsystems weit oberhalb der zuvor genannten kritischen Zeiten inclusive Verwackelung wäre wieder die Folge.
Es gibt aber noch andere Faktoren zu berücksichtigen, Bodenbeschaffenheit und Wind.
Steht das Stativ auf wackeligem oder vibrierendem Boden (vorbeifahrende Autos etc.) hat man zusätzliche Kräfte, die das Stativ in Schwingung versetzen können, das Gleiche gilt für Wind.
Die meisten Hersteller begegnen diesem Problem damit, indem sie absorbierende Gummifüße an den Stativbeinen anbringen, an den anderen Komponenten zur Kamera hin sind ebenfalls häufig Gummi- oder Korkplatten
angebracht.
Einerseits sollen diese Teile entkoppelnd wirken und bei der Verschraubung der Komponenten eine nötige "Verdrehsicherung" erzeugen, andererseits behindern genau diese einen möglichst zügigen
Abtransport der auftretenden Schwingungen aus Sicht der Kamera in den Boden.
Geht man von einem geeigneten Stativ aus, bleibt der Kugelkopf selbst (bestehend aus vielen Einzelteilen) möglicherweise ein Schwachpunkt aufgrund der verwendeten Materialien und insbesondere in Verbindung bei unpräziser Herstellung der jeweiligen Einzelteile.
Auch für den Kopf gilt selbstverständlich, idealerweise eine Einheit zu bilden.
Da der Kopf einerseits beweglich sein muß und andererseits fest wie ein Schraubstock sein sollte, werden bezüglich Konstruktion und Material sehr hohe Anforderungen gestellt.
Bei einem Kugelkopf bildet die Kugel das Herzstück.
Die Präzision der Kugel und ihrer Laufflächen entscheidet darüber, wie genau und sanft eine Positionierung erfolgen kann und außerdem über ihre Lebensdauer.
Besonders im harten Ausseneinsatz wird sich das schnell zeigen.
An dieser Stelle sei ein Negativbeispiel erwähnt, einige Hersteller beschichten die Kugel beispielsweise mit Teflon um zum einen Herstellungskosten zu minimieren und zum anderen trotzdem einen seidenweichen Lauf zu garantieren.
Nur funktioniert das nicht lange, durch die ständige klemmerei und Schmutzeinwirkung von außen ist diese Beschichtung bereits in kurzer Zeit völlig zerkratzt und damit dem Ende geweiht.
Ist die Beschichtung defekt, ist der ganze Kopf unbrauchbar.
Zudem ist Teflon ein relativ weicher Kunststoff, so das diese Beschichtung einen Störfaktor hinsichtlich Ausschwingverhalten darstellt.
Auch Gummi- oder Korkbeschichtungen zum Schutz der zu verbindenden Teile (Stativ, Kopf, Kamera) beeinflussen das Ausschwingen negativ.
Die Hartgummifüsse an fast jedem Stativ schonen zwar die Standfläche und erhöhen die Standfestigkeit allerdings ergibt sich auch hier ein negativer Effekt.
Besser geeignet wären beispielsweise Spikes.
Bei hochwertigen Stativen hat man die Möglichkeit, die Füsse auszutauschen, etwa durch Spikes.
Das Funktionsprinzip von Spikes basiert darauf, die von oben auftreffende Energie von einer relativ großen runden Fläche oben auf eine fast punktförmige Fläche unten (nämlich die Spitze)
umzuleiten.
Der physikalische Effekt dabei, die Energie nimmt zu Spitze hin um ein vielfaches zu, ebenso die Masse des Stativs aus "Sicht" des Untergrundes.
Die Masse des Stativs läßt sich temporär vor Ort drastisch erhöhen, wenn man beispielsweise seinen Fotorucksack an das Stativ hängt.
"Bessere" Stative besitzen extra dafür einen Haken am unteren Teil der Mittelsäule.
Meine abschließende persönliche Bewertung hinsichtlich Preis-Leistungsverhältnis renomierter Hersteller von Stativköpfen fällt hier eindeutig zugunsten der Firma FLM-GmbH aus, denn FLM erfüllt
alle Kriterien, die es für einen komfortablen, langlebigen und zuverlässigen Betrieb zu berücksichtigen gilt.
Als weiteres Plus sind Kundenfreundlichkeit und eine völlig unproblematische Abwicklung im Falle einer Reparatur zu nennen.
Außerdem: "FLM hat aufgeräumt" Die neuen Köpfe mit nur 2 Bedienungsgriffen
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